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Wie sollen mir bitte Fragen helfen, meine Schmerzen los zu werden? 

Nehmen wir an, du hast ein Leid, Angst oder körperliche Schmerzen. Vermutlich hast du schon genug Antworten auf die Frage, wo das alles her kommt. Du hast sicherlich für jedes Problem, jede Sorge, jeden Schmerz schon die passende Antwort, Ursache und Erklärungen gefunden. In den meisten Fällen haben wir uns und anderen diese „richtige“ Geschichte oft erzählt und sie so zu einer starren und festen Realität gemacht. (Gedanken werden Worte – werden Realität) Und die ist ja nun auch wirklich faktisch jetzt da. Du bist krank, hast Schmerzen, Ängste, Leid oder sonst eine Sorge, die deinen Alltag beherrscht. 

Eine meiner Geschichten war, dass die Ärzte inkompetent sein müssen oder eben mit ihrem Latein am Ende waren. Denn wie sollte es anders sein? Wer sollte besser wissen, was in meinem Körper vor sich geht, als Ärzte. Die sind ja schließlich vom Fach. Und wenn die schon sagen, dass mein Gesicht sich nie wieder bewegen wird und ich austherapiert bin, werden die wohl Recht haben. Die haben es ja studiert und sind Experten. Kennst du diese Sätze? 

Was ich damit sagen will, dass auch ich mich anfangs in die Meinung der Ärzte „eingekauft“ hatte. Ich habe ihre Geschichte, ihre Statistik, ihr Wissen übernommen und zu meiner Erklärung gemacht. Und ich kenne wenige Menschen die das nicht tun. Wie oft stützen wir unsere Realität auf die Meinungen von Experten? Hä!! Was denn sonst?  

Nun ja, die Welt verändert sich rasend schnell, warum soll nicht auch mein Körper in der Lage sein, dies zu tun? Es hängt davon ab, was wir und wie sehr wir dieser Geschichte glauben, die wir abgegekauft haben um dieses „Ding“ namens Krankheit, Angst, Problem zu unserer Realität zu machen. Dazu an anderer Stelle mehr.

Fakt ist nun, wir erzählen uns Geschichten und finden Gründe warum Dinge sind, wie sie sind und das macht das Leben starr und unveränderbar. Ein Beispiel dafür hast du gerade gelesen.

Da wir aber ja nun beschlossen haben, es verändern zu wollen, bleibt die Frage wie? Und zwar mit Fragen. Warum? Weil Fragen Dynamik und Offenheit schaffen um überhaupt an neue Möglichkeiten zu denken. Wenn wir lernen, Fragen zu stellen anstatt uns Geschichten zu erzählen öffnen wir unser Unterbewusstsein und laden es so ein, mit an Lösungen und Möglichkeiten zu arbeiten. Fragen eröffnen deinem Körper neue innere kreative Räume. Antworten sind starr und lassen wenig Raum für Alternativen.

Woran erkennt man überhaupt, dass man sich eine Geschichte erzählt?

Jedes mal, wenn du sagst, dass X passiert ist WEIL, hast du dir wieder eine Geschichte erzählt. Jede Schlussfolgerung, jede Erklärung warum Dinge sind, wie sie sind sind eine Geschichte und damit deine Antwort für das Problem. Sei es körperlich oder seelisch. Ein Beispiel: Mein Gesicht ist austherapiert, WEIL die Nerven abgestorben sind. Diese Antwort ist damit absolut und nicht zu rütteln. Merkst du den Unterschied? Hätte ich das damals so geglaubt und abgekauft, wäre es wohl tatsächlich heute noch so, dass ich als Quasimodo  einen Beauty-Contest machen könnte. Stattdessen habe ich mich gefragt, was es wohl brauchen könnte, damit wieder Bewegung in die Sachen kommt. Damit konnte mein Geist arbeiten. Und der war damals nicht der Schnellste. Dennoch hat er jedes mal geliefert. Manchmal dauert es Sekunden, manchmal Tage oder Wochen bis sich eine Antwort auftut. Aber es gibt IMMER eine. 

Flashbackstory Essen & Trinken

So viele Dinge gingen plötzlich nicht mehr. Der Geschmack war auf der halben Zunge weg. Ja, ich war auch erstaunt und schockiert, dass das überhaupt möglich war. Alles schmeckte „schräg“. Meine Zunge konnte das Essen nicht mehr im Mund von einer Seite auf die andere transportieren. Es war schlicht nicht möglich zu essen ohne zu schmatzen. Das was ich am meisten hasste, wenn ich anderen beim Essen zusah war nun mein Alltag. Schmatzen, Sabbeln, mit offenem Mund kauen. Super, Elke. Willkommen im Neandertal bei den behinderten Höhlenmenschen. Undenkbar, vor oder mit anderen Menschen zu essen. Was ich rechts in den Mund rein schaufelte, fiel oder lief links einfach wieder raus. Suppe löffeln war unmöglich. Normalerweise sorgen die Lippen über ein wenig Spannung dafür, dass Suppe oder Flüssigkeit vom Löffel in den Mund abgestreift oder hineingeführt wird. Bis dahin war mir dieser unglaubliche und großartige Fakt im Unbewussten verborgen geblieben. Wenn nun aber deine Lippe einseitig keine Spannung aufbauen kann weil dein halbes Gesicht gelähmt ist, kannst du nur froh sein, wenn du das nicht mit Tomatensuppe und einem weißen T-Shirt entdeckst. Essen und Trinken war ab April 2014 einfach nur noch peinlich, nervig und diente einzig dem Zweck, nicht zu verhungern. Mit Genuss hatte es jedenfalls nichts mehr zu tun. Und in der Öffentlichkeit war essen und trinken für mich ab sofort ein NO GO!

Ich meckerte und motzte also Tage lang an meinem Mundwinkel herum, tat mir selbst leid, verurteilte mich und erzählte mir, wer daran alles Schuld hatte. Irgendwann stellte ich mir die Frage, was mir dabei helfen könnte, das alles leichter zu ertragen. Die Lösung war so einfach wie banal und schnell in meinem Kopf – Strohhalme! Ich kaufte mir einen 100er Pack Strohhalme, steckte in jede Tasche einen, schnitt sie auf verschiedene Längen und konnte so endlich vernünftig in der Öffentlichkeit trinken ohne mir jedes Mal die Klamotten zu versauen.

Hätte ich mir diese Frage früher gestellt, wäre ich vielleicht schon Wochen und Waschmaschinen mit besabbelter Kleidung vorher auf Erleichterung gestoßen. Ich zog es aber vor, mich zu ärgern, zu schämen, einzuschränken und mich einzusperren weil „so kann ich ja nicht unter Leute gehen!“ Ich war so darin gefangen, dass ich keine Fragen stellen konnte.

Eine einzige kleine Frage hat mir in Kürze geholfen, mehr Lebensqualität zu bekommen und mir Linderung zu verschaffen. Man könnte jetzt sagen, „das ist doch nichts und war ja einfach.“ Wenn du aber keine Kontrolle mehr über dein Gesicht und dessen Funktionen hast ist das ein Meilenstein und jeder der körperliche Einschränkungen hat, wird wissen was ich meine. Fragen funktioniert in jeder Situation. Auch in komplexeren. Ich stellte diese Frage immer und immer wieder und benutze sie auch heute noch.

Egal in welcher Situation du gerade steckst – du kannst dir genau die gleiche Frage stellen.

Fragen

WEN ODER WAS KÖNNTE ICH MEINEM LEBEN HINZUFÜGEN, WAS MIR SOFORT HELFEN WÜRDE, DIESE SITUATION LEICHTER ZU ERTRAGEN?

(Manchmal dauert es etwas, bis sich die Antwort findet aber sie wird sich finden) Teste es aus, habe ein wenig Geduld und höre nie auf zu fragen…

Alles Liebe 

Die Elke

P.S. Wenn du auf der Suche nach der passenden Frage bist, die dir JETZT weiter helfen könnte, klicke auf das Kontaktformular und schreibe mir eine kurze Nachricht. 

 

Elke Daun
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